DVD WeltVerlosungswelt

HEFTIG

PLATZSPITZBABY

(Eurovideo)

Als 1995 Europas größter Schauplatz der offenen Drogenszene, der sog. „Platzspitz“ in Zürich, von den Behörden geräumt wurde und die Drogenabhängigen entweder in ihre Heimatgemeinden bzw. in ihre Heimatländer abgeschoben wurden trifft es auch Mia (Luna Mwezi) und ihre Drogenabhängige Mutter Sandrine (Sarah Spale), die sich vor kurzem auch von ihrem Mann André (Jerry Hoffmann) hat scheiden lassen und das alleinige Sorgerecht für Mia bekommen hat. Daheim in ihrer Heimatgemeinde im Zürcher Oberland sind sie auf das Sozialamt und auf das komplett überforderte Jugendamt angewiesen, dass mit der Unterstützung der großen Zahl an Drogenabhängigen, die mit der Schließung der Drogenszene aus Zürich kamen, nun überfordert sind.

Mia versucht sich nicht nur in ihrer neuen Schule und Umgebung zu Recht zu finden, nein sie fühlt sich auch für ihre Mutter verantwortlich. Während der Vater von Mia versucht das alleinige Sorgerecht zu bekommen und immer wieder an dem überlasteten Jugendamt scheitert, hält Mia ihre Mutter soweit es geht von den Drogen fern. Doch als ihre Mutter einen alten Bekannten aus der Züricher Drogenszene wiedertrifft, das Geld vom Jugendamt, welches eigentlich für Mia bestimmt ist, für Drogen nimmt und Mia selber zur Drogeneinnahme animiert, resigniert Mia schließlich und wird vor die Wahl gestellt, ob sie überleben möchte oder weiterhin ihre Mutter schützen soll.

Der Film „Platzspitzbaby“ basiert auf der 2013 gleichnamigen Autobiographie von Michelle Halbheer, die in diesem Roman ihre Kindheit und ihre Beziehung zu ihrer Mutter thematisierte. Der Regisseure Pierre Monnard und der Drehbuchautor André Küttel haben es konsequent verstanden, den Film nur aus Sicht des Kindes zu zeigen. So verstärkt sich die Sichtweise des Dilemmas, in denen Kinder von drogenabhängigen Elternteilen stecken. Einerseits die Liebe und Verantwortung für das Elternteil andererseits so viel Mut und Selbstschutz zu entwickeln, um sich aus diesem Milieu retten zu können. Die beiden Hauptdarsteller Sarah Spale (Mutter Sandrine) und Luna Mwezi (Mia) spielen ihre Rollen sehr überzeugend und glaubhaft, wobei Luna Mwezi am Meisten die Herzen der Zuschauer berührt und das Publikum auf eine „Tour de Force“ durch ihre Gefühlswelt, die von der Drogensucht ihrer Mutter und der Hoffnungslosigkeit dieser zu entrinnen, geprägt ist. Man geht am Ende zu tiefst berührt und schockiert aus dem Kino. Sehenswert!

Wir verlosen zwei DVDs. Mail mit „Platz“ bis 25. April an: verlosung@cuteanddangerous.de