IM KINO
AMBULANCE
VERLEIH: UNIVERSAL PICTURES GERMANY
KINOSTART: 24. MÄRZ 2022
Der ehemalige Afghanistan-Veteran und jetzt arbeitslose Will Sharp (Yahya Abdul-Mateen II) befindet sich in einer aussichtslosen Lage. Seine Frau Amy (Moses Ingram) ist schwerkrank und er braucht für eine lebensrettende Operation Geld. Als er seinen kriminellen Adoptivbruder Danny (Jake Gyllenhaal) darum bitten will, überredet dieser ihn kurzerhand bei einem Banküberfall mitzumachen. Doch sie laufen in die falle des FBI und der Banküberfall läuft schief. Während die restlichen Mitglieder von Dannys Gang im Kugelhagel der Polizisten sterben können Will und Danny einen Krankenwagen mit dem angeschossenen Polizisten Zach (Jackson White) und der Notärztin Cam Thompson (Eiza González) entführen. Nun beginnt für das Verbrecher-Duo eine waghalsige Flucht vor der Polizei unter Captain Monroe (Garret Dillahunt), der sie mit Autos, Hubschrauber, Drohnen und Panzerwagen durch L.A. Will muss sich entscheiden, ob er weiter zu seinem kriminellen Bruder hält oder sich auf die Seite der Geiseln schlägt und ihnen hilft. Die Lage eskaliert, als sich noch der FBI-Agent Anson Clark, den Danny noch aus seiner Schulzeit kennt, auf den Fall angesetzt wird, denn auch andere Verbrecher haben es plötzlich auf die Millionenbeute abgesehen.
Wem die Handlung des Films bekannt vorkommen sollte, hat kennt wahrscheinlich den Film „Amulancen“ (2005) des dänischen Regisseurs und Drehbuchschreibers Laurits Munch-Petersen.
Genau dessen Geschichte hat sich der Master des gigantomanischen CGI-Films, Michael Bay („Transformers“, „Con Air“, „The Rock“ usw.) angenommen und nach dem Motto „Pimp My Movie“
aus einem 76-minütigen skandinavischen Kult-Klassiker einen „aufgepimpt-rasant-lärmendes Actionmovie“ von 136 Minuten Länge gemacht. Auch hier besteht die Kunst darin, dass die Protagonisten stundenlang klaustrophobisch auf beengten Raum agieren, während Links und Rechs die Autos zur Seite fliegen. Nun soll man an Filme von Michael Bay nun eh nicht so viel Ernsthaftigkeit und Realitätsnähe legen, doch im Vergleich zu anderen Filmen, die auch absurd sind wie z.B. „Con Air“, nimmt sich dieser Film zu erst.
Das ist das Problem.
Auch die Dialoge, Flashbacks und pathetischen Einstellungen sind hier leider des guten zu viel. Vor allem ist „das Auto“ die Domäne des „F&F-Franchises“ und dort gehört sie auch hin. Auch die immerwährende ultra-laute Technomusic, die anscheinend die Handlungs-Leere kaschieren soll, wirkt auf die Dauer doch etwas Kopfschmerz-fördernd! Da hilft es auch nicht, wenn in den Rückblenden und in den mit Pathos „vollgestrullten“ Szenen plötzlich leise melancholische Töne erklingen.
Dazwischen rackern sich die Hauptdarsteller tapfer atemlos mit sinnentleerten Dialogen ab, ohne irgendwelche schauspielerischen Akzente setzen zu können.
FAZIT: Wer es lärmend-laut und ultra-absurd braucht, kommt bei dieser „Micheal Bay -Stadtrundfahrt mit „Popcorn-Geschmack“ voll auf seine Kosten ohne darüber nachzudenken.
Für mich war der Film eher unfreiwillig komisch und ich hatte danach Kopfschmerzen.
jens oliver marcks

