IMMER NOCH EIN HIGHLIGHT

Wenn die Film- und Serienfans sich ein Traumpaar basteln könnten, dann hätte dieses hier wegen seiner hohen Sympathiewerte gute Chancen auf einen Top-Platz:
Winona Ryder, als Joyce Buyers in STRANGER THINGS derzeit die mütterliche Heldin in einer der erfolgreichsten Netflix-Serien, und Keanu Reeves, der sich als rachegetriebener Profikiller JOHN WICK in diesem Jahr im 4. Teil zwar wieder mal gnadenlos durch die Gegend prügelte, privat aber ein unglaublich netter Mensch sein soll.

Beiden würde man ein gemeinsames Glück aufrichtig gönnen, und tatsächlich meinte Winona Ryder 2018 in einem Interview zur gemeinsamen Liebeskomödie DESTINATION WEDDING, dass sie 1992 beim Dreh von BRAM STOKER´S DRACULA versehentlich geheiratet hätten.

Apropos unfreiwillig zusammenkommen … Genau davon handelt DESTINATION WEDDING: Herzerwärmend, den sympathischen Stars dabei zuzusehen, wie sie im Film von Victor Levin als bindungsunfähige Einzelgänger am Katzentisch einer Hochzeitsgesellschaft allmählich widerwillig zueinanderfinden. Am Ende ist das Traumpaar der Filmfans dann endlich Realität.

Ascot Elite Entertainment brachte DESTINATION WEDDING am 2. August 2018 ins Kino und am 7. Dezember 2018 ins Home Entertainment.

„72 Stunden im Paradies wären wunderbar – wenn diese Hochzeit nicht wäre. Dort treffen Frank und Lindsay erstmals aufeinander. Sie haben vieles gemeinsam: Beide hassen die Braut, auch den Bräutigam, die Hochzeit, sich selber und – was bald klar wird – vor allem den jeweils anderen.“ Ich nutze nie Texte aus der Presseinfo, aber sorry besser kann man den Inhalt nicht beschreiben, als dies am Anfang des Textes gemacht wurde. Mit Keanu Reeves und Winona Ryder in der Hauptrolle beginnt so eine unglaublich gelungene Komödie, die allerdings nicht jeden begeistern wird.

Als dieses ungleiche Pärchen in einem abgelegenen Dorf in den USA, mit einer sieben-Sitzer Propellermaschine, landet ist die Situation der beiden schon einmal eskaliert. Jetzt müssen sie aber auch noch die Plätze bei der Hochzeit nebeneinander durchstehen, sowie die Hotelzimmer nebeneinander angeordnet vorfinden. Eine zwangsweise Verkupplung liegt schon fast nahe, aber dafür sind auch die beiden Gäste dem Hochzeitspaar zu unwichtig. Warum sie nun überhaupt eingeladen wurden, weiß kein Mensch, aber sie sind da und es wird von Tag zu Tag skurriler, unerklärlicher und vor allem witziger. Von den gemeinsamen Tätigkeiten der dreitägigen Hochzeit schließen sich die beiden immer gekonnt aus und merken gar nicht wie sie sich dadurch immer näher kommen. Plötzlich sorgt sogar ein Puma dafür, dass Frank und Lindsay, der Langeweile wohl geschuldet, dem Geschlechtsverkehr im Freien hingeben. Wer jetzt sagt „ich hasse diese ständigen Sexszenen in Filmen“, der muss diese auf jeden Fall sehen – Machos könnten noch was lernen – aber dennoch ist es romantisch. Doch das ist noch lange nicht alles und man sollte den Film einmal in aller Ruhe wirken lassen.

Die Besonderheit und gleichzeitig das Faszinierende an dem Film ist die Art der Darstellung und des Tons. Den ganzen Film über sprechen nur Frank und Lindsey miteinander, sowie die eingeschalteten Fernsehgeräte. Kein anderer Darsteller hat eine Sprechrolle, sondern artikuliert ausschließlich über Mimik und Gestik. Eine Herausforderung für jeden sich darauf einzulassen, denn es ist schon anders. Um sich ein eigenes Bild über die Anderen zu machen muss man auf jedes Detail achten, denn man verliert sich sonst in den vorbelasteten Meinungen der Hauptdarsteller, was ohnehin so geplant ist.

„Destination wedding“ ist ein Film der fesselt, ideal sicher auch als Theaterstück. Victor Levin hat hier einen meisterhaften Job erledigt. Unbedingt ansehen, wenn man sich dem Humor der Beiden gerne mal hingeben möchte und zudem nichts gegen eine zauberhafte Romanze einzuwenden hat, die ja eigentlich keine ist, oder doch?

Wir verlosen je eine DVD/BD. Mail mit „Wedding“ bis 14. August an: verlosung@cuteanddangerous.de