DIE EISERNE LADY
GOLDA-ISRAELS EISERNE LADY
VERLEIH: WELTKINO FILMVERLEIH
KINOSTART: 30 MAI 2024
Naher Osten 1973: Am 06. Oktoberstarten die vereinten Streitkräfte Ägyptens, Syriens und Jordaniens einen Überraschungsangriff auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen, der zum „Jom-Kippur-Krieg“ führt. Alleine und frustriert von ihrem männlichen Kabinett, muss die 75 Jahre alte israelische Ministerpräsidentin Golda Meir (Helen Mirren) in einem Wettlauf gegen die Zeit dramatische und schicksalhafte Entscheidungen treffen, um Millionen von Menschenleben auf beiden Seiten der Konfliktparteien zu retten. Durch die Vermittlung von Henry Kissinger (Liev Schreiber) können sie, Israel und die Angreifenden Staaten Gesichtswahrend aus diesem schicksalhaften Krieg zum Frieden finden.
Bei diesem Film des israelischen Regisseurs Guy Nattiv („Skin (2019)“) und dem Drehbuch von Nicholas Martin („Florence Foster Jenkins(2016)“) handelt es sich mitnichten um eine Biografie über Israels erste und einzige weibliche Regierungschefin, sondern „Golda“ untersucht die Führung und Entschlossenheit der ehemaligen Premierministerin während des 20 tägigen Jom-Kippur-Kriegs.
Ähnlich wie bei dem 2. Weltkriegs-Historien-Drama „Die dunkelste Stunde“ von 2017 mit Gary Oldman als „Churchill“, wird auch in „Golda“ durch die Filmemacher, das Wirken eines Staatsoberhaupts, das in Kriegszeiten unter hohem Druck und in einem engen Zeitfenster ohne Rücksicht auf Verluste wegweisende Entscheidungen für sein Land treffen muss, gezeigt. Hier wie dort liefern der Oscar-Preisträger bzw. die Oscar-Preisträgerin in der Hauptrolle eine brillante Performance ab. Sowohl Gary Oldman als auch Helen Mirren, die in „Golda“ die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir verkörpert, sind dank der beeindruckenden Arbeit der Maskenbildner kaum wiederzuerkennen.
Der Film selbst ist in Kapitel unterteilt und nach der Anzahl der Tage im 20-Tage-Krieg aufgeschlüsselt. Er zeigt, wie stark Meirs Kabinett alle Anzeichen falsch interpretierte, einschließlich einer großen Ansammlung von Panzern, Artillerieausrüstung und Tausenden von Männern.
Mit Golda Meir sind ihre Berater, Verteidigungsminister Moshe Dayan (Rami Heuberger), der Chef des militärischen Geheimdienstes Eli Zeira (Dvir Benedek), dem Kommandeur der Luftwaffe Benny Peled (Ed Stoppard) und Dado Elazar (Lior Ashkenazi), der militärische Stabschef, zu sehen.
Für die großartige Hellen Mirren ist die Rolle als Golda Meir ein wahres Geschenk. Zugeben, sie kann gar nicht schlecht spielen, aber wieder einmal verleiht sie, diesmal in einer kaum wiederzuerkennenden Maske, ihren zu spielenden Charakter eine ungewöhnliche Prägnanz, der man emotional gefesselt, von diesem intensiven Schauspiel, folgt.
Das Publikum bekommt eine Vorstellung davon, wer Gold Meir war, aber nicht, wie sie zu einer Weltführerin wurde. Die Leidenschaft für die Menschen und ihr Engagement für die Gründung eines israelischen Staates kann Hellen Mirren Ausdrucksstark dem Zuschauer mit ihrem einzigartigen spiel vermitteln.
Der hörenswerte Score wurde komponiert von Dascha Dauenhauer, der es schafft mit seiner Komposition, die Dramatik der Handlung noch zu verstärken.
jens oliver marcks